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Das Brustschwimmen

Das Brustschwimmen

Das Brustschwimmen hat eine lange Geschichte und gehört zu den ältesten Schwimmtechniken. Sie gehört zu den vier Schwimmarten und wird oft von Anfängern bevorzugt. In diesem Artikel erfahrt ihr mehr über die Geschichte des Brustschwimmens, über die Technik und wieso das Brustschwimmen in den letzten Jahrzehnten so viel schneller geworden ist.

Der historische Blick auf das Brustschwimmen

Antike

Schwimmen als Fähigkeit wurde bereits in antiken Kulturen geschätzt. In der Antike gab es verschiedene Schwimmtechniken, darunter auch eine Form des Brustschwimmens. Historische Darstellungen und Texte belegen, dass Menschen Brustschwimmen bereits vor vielen Jahrhunderten praktizierten.

18. Jahrhundert:

Während des 18. Jahrhunderts wurde Schwimmen in Europa immer beliebter, insbesondere in England. Das Brustschwimmen entwickelte sich weiter, wobei verschiedene Regionen unterschiedliche Varianten dieser Schwimmtechnik bevorzugten.

Schwimmwettbewerbe im 19. Jahrhundert

Mit dem Aufkommen von Schwimmwettbewerben im 19. Jahrhundert wurde das Brustschwimmen zu einer der vorherrschenden Schwimmtechniken bei Wettkämpfen. Zu dieser Zeit gab es noch keine standardisierten Regeln, und die Schwimmer verwendeten oft individuelle Varianten des Brustschwimmens.

Internationalisierung Ende des 19. Jahrhunderts

Mit der Gründung internationaler Schwimmverbände und der Einführung von Schwimmregeln Ende des 19. Jahrhunderts wurden Standards für Schwimmstile, einschließlich des Brustschwimmens, festgelegt. Das Brustschwimmen wurde zu einer der ersten offiziell anerkannten Schwimmtechniken in Wettkämpfen.

Bedeutung des Brustschwimmens:

Einsteigerfreundlichkeit:

Das Brustschwimmen wird oft Anfängern empfohlen, da es als eine der leichter zu erlernenden Techniken gilt. Die natürlichen Bewegungen der Arme und Beine machen es für Anfänger zugänglicher im Vergleich zu anderen Schwimmstilen, da das Atmen mit dem Kopf über dem Wasser einen leichter fällt.

Sicherheit:

Aufgrund der langsameren Geschwindigkeit und der aufrechten Position im Wasser wird das Brustschwimmen oft als sicherer empfunden. Dies macht es zu einer beliebten Wahl für Menschen, die Schwimmen als lebenswichtige Fähigkeit erlernen möchten.

Freizeitsport und Fitness:

Brustschwimmen wird oft als Freizeitsport und zur Verbesserung der allgemeinen Fitness praktiziert. Die gleichmäßige Beanspruchung des gesamten Körpers macht es zu einem effektiven Ganzkörpertraining.

Schwimmen im Breitensport:

In vielen Schwimmbädern weltweit bleibt das Brustschwimmen eine der am häufigsten praktizierten Schwimmtechniken im Breitensport. Es ist eine beliebte Wahl für Menschen aller Altersgruppen.

Wettkämpfe:

Obwohl andere Schwimmtechniken wie das Kraulschwimmen in Wettkämpfen höhere Geschwindigkeiten ermöglichen, bleibt das Brustschwimmen eine wichtige Disziplin. Bei den Olympischen Spielen und anderen Schwimmmeisterschaften sind Brustschwimmwettbewerbe nach wie vor prominent vertreten.

Zusammenfassend hat das Brustschwimmen eine bedeutende Rolle in der Entwicklung des Schwimmsports gespielt. Es ist eine vielseitige Technik, die sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Schwimmer relevant ist und nach wie vor eine wichtige Stellung in der Schwimmwelt einnimmt. Im Vergleich zu den anderen Schwimmstilen (Kraul, Schmetterling und Rücke) hat sich das Brustschwimmen in den letzten Jahrzehnten am meisten verändert. Die Siegerzeit bei den olympischen Spielen 2012 in London über 200-Meter Brust der Damen lag bei 2:19,59 (Weltrekord) und damit 22,12-Sekunden schneller als die Siegerzeit der Olympischen Spiele 1972 in München. Die 200-Meter Kraul der Damen haben sich von 2:03,56 (Weltrekord) 1972 zu 1:53,61 2012 weiterentwickelt. Im Vergleich zum Brustschwimmen „Nur“ 9,95-Sekunden schneller.

Woran liegt das?

Neben den neuen sportwissenschaftlichen Erkenntnissen, bessere Ausrüstung und Professionalisierung des Sports liegt die enorme Entwicklung beim Brustschwimmen vor allem an einer generalüberholten Technik. Es wurde der Wasserwiderstand minimiert, die Wasserlage optimiert und die Arme und Beinbewegung wesentlich effizienter gestaltet. Heute werden die Arme beim Brustschwimmen an der Wasseroberfläche nach vorne geführt und mit einer Wellenbewegung (Undulation) geschwommen. Dabei durchbricht der Oberkörper die Wasseroberfläche. In den 1970er wurde angenommen, dass der Schwimmer flach im Wasser liegen muss und nur der Kopf zum Atmen aus dem Wasser kommen darf. Die Arme wurden Unterwasser nach vorne geführt. Heute ist das Brustschwimmen dynamischer und damit auch wesentlich schneller.

Der Bewegungsablauf des Brustschwimmens, die Technik

Der Bewegungsablauf des Brustschwimmens besteht aus koordinierten Arm- und Beinbewegungen sowie der richtigen Atmung. Eins der besonderen Merkmale beim Brustschwimmen ist, das der Brustbeinschlag dreidimensional ausgeführt wird. Bei den anderen Schwimmstilen ist dies nicht der Fall. Weiterhin ist es besonders, dass der Brustbeinschlag als alleinige Vortriebsquelle dient, wenn die Arme wieder nach vorne geschoben werden. Damit besteht das Brustschwimmen aus zwei Teilen. Den Armzug und dem Beinschlag, die nacheinander ausgeführt werden und nicht gleichzeitig.

Der Armzug:

  • Der Armzug beginnt in der stromlinienförmigen Wasserlage, in der die Arme nach vorne gestreckt sind. Der Kopf befindet sich zwischen den Armen und es wird in Richtung des Bodens geschaut. In dieser Position befindest du dich Unterwasser.
  • Der Zug startet in dem die Hände weiter als Schulterbreit nach außen geführt werden. Diese Bewegung generiert noch keinen Vortrieb
  • Im nächsten Schritt werden die Ellenbogen angestellt, sodass die Hände und Unterarme nach hinten zeigen. Dies ist die Phase des Wasserfassens
  • Nun folgt die Vortriebsphase oder auch Einwärtsphase beim Brustschwimmen. Das gefasste Wasser wird kurven förmig nach hinten und innen zum Körper gedrückt. In dieser Phase durchbricht der Kopf die Wasseroberfläche und du kannst atmen.
  • Abschließend werden die Hände und Unterarme vor der Brust zusammengeführt und an der Wasseroberfläche wieder nach vorne geführt. Dort angekommen kehrst du in die stromlinienförmige Position vom Beginn zurück.

Der Beinschlag:

  • Der Beinschlag beginnt damit, dass du die Fersen zum Gesäß anziehst. Wichtig in dieser Phase ist, dass die Beine und Knie hinter dem Körper bleiben und nicht nach Außen rotieren. Damit wird er Wasserwiderstand minimiert.
  • Nachdem die Fersen angezogen sind, werden die Zehen angezogen, sodass die Fußsohle nach hinten zeigt. Nun rotiert die Fußsohle nach Außen und die Beine öffnen sich. Der äußerste Punkt sind dabei die Füße. Die Knie zeigen nach innen und werden maximal auf Schulterbreite geführt. Dies ist die Phase des Wasserfassens bei den Füßen.
  • Aus der Position der außenstehenden Füße werden die Füße halbkreisförmig wieder zusammengeführt. Die Bewegung erfolgt nach innen und unten. Da die Knie nicht weiter als Schulterbreit geführt werden, führen nur die Füße und die Unterschenkel eine halbkreisförmige Bewegung aus. Der Beinschlag ist zu Ende, wenn die Füße wieder geschlossen und gestreckt sind.

Die Atmung:

  • Die Atmung erfolgt durch den Mund und die Nase. Der Atemzyklus ist mit dem Armzug koordiniert. Der Kopf durchbricht die Wasseroberfläche, wenn die Hände den Zug beginnen. In diesem Moment kannst du Atmen.
  • Nachdem die Einwärtsphase abgeschlossen ist, werden die Hände wieder nach vorne geführt und der Kopf positioniert sich dabei zwischen den Armen. Das Gesicht liegt im Wasser und du atmest aus. Beim nach vorne führen der Arme setzt der Brustbeinschlag ein und ist abgeschlossen, wenn du wieder in der stromlinienförmigen Position bist. Durch den Vortrieb der Beine kannst du in dieser Position gleiten und du hast eine kleine Pause.

Es ist wichtig zu betonen, dass eine effiziente Brustschwimmtechnik auf einer guten Wasserlage, einer koordinierten Bewegung der Arme und Beine sowie einer regelmäßigen Atmung basiert. Individuelle Feinabstimmungen können je nach persönlichen Vorlieben und Körperbau vorgenommen werden, aber die Grundprinzipien des Bewegungsablaufs sollten beibehalten werden, um eine effiziente und kraftsparende Fortbewegung im Wasser zu ermöglichen. Bei der Wasserlage ist zu beachten, dass die Hüfte nicht weit absinkt, wenn der Oberkörper die Wasseroberfläche durchbringt. In dieser Position sollte sich die Hüfte nah an der Wasseroberfläche befinden.

Fazit zum Brustschwimmen

Das Brustschwimmen hat eine lange Geschichte und wurde schon in der Antike praktiziert. Es ist nicht die schnellste Möglichkeit sich durch das Wasser zu bewegen, aber trotzdem hat das Brustschwimmen im Wettkampf- oder Freizeitsport eine große Bedeutung. Durch die Weiterentwicklung der Technik ist das Brustschwimmen in den letzten Jahrzehnten viel dynamischer, schneller und auch anspruchsvoller geworden. Die Technik stellt im Vergleich zu den anderen Schwimmstilen etwas Besonderes

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